DRK Bergwacht Württemberg

Die Geschichte der
Bergwacht Geislingen-Wiesensteig

1952 - Die Gründung - Aufgrund mehrerer Kletterunfälle im Geislinger Roggental, wurde durch die örtliche DRK-Sanistätsgruppe und Polizeikommisar Lotter aus Geislingen, die Gründung einer eigenständigen Geislinger Bereitschaft angeregt.

Albert Sebald, Fritz Mößmer, Roland Vaas, Helmut Vaas, Paul Koch, Werner Seidel und Harry Hagmann gründeten daraufhin im Oktober 1952 die Bergwacht Bereitschaft Geislingen. Die Einsatzgebiete Himmelsfelsen, Roggental und Hausener Wand lagen direkt vor der Haustür. Mit einfachsten Rettungsmitteln stellten die Gründer der Bergwacht Bereitschaft den Bergrettungsdienst sicher.

Mit der "Täleskätter", der Zugverbindung Geislingen-Wiesensteig, pilgerten zahlreiche Wintersportler zum Skifahren an den Bläsiberg im Wiesensteiger Schöntal. Die junge Bereitschaft übernahm die Betreuung des Skigebiets. (Noch ohne Skilift)

Schon bald nahm die Anzahl der Wiesensteiger in der Bergwacht zu. Um dem Rechnung zu tragen, erfolgte bei der Hauptversammlung 1971 die Namenserweiterung in Bergwacht Bereitschaft Geislingen-Wiesensteig.

Die Anfänge

Pioniergeist am Albtrauf

Am 6. September 1958 war der Baubeginn zur ersten Hütte im Wiesensteiger Schöntal. Mit viel harter Eigenleistung und finanzieller und materieller Unterstützung durch namhafte Firmen aus der Region, konnte nach zwei Jahren Bauzeit, am 13. November 1960 die Einweihung gefeiert werden. In den darauffolgenden Jahren wurde die Hütte immer wieder modernisiert und den Anforderungen an eine moderne Rettungsstation angepasst.

Wasser gab es anfangs aus einer Quelle. 1963 wurde ein Behälter hinter der Hütte gebaut, den die Geislinger Feuerwehr regelmäßig befüllte. Ab 1974 befüllte der Überlauf der Skiclub-Quelle den Behälter. Strom erzeugte ein Dieselaggregat, bis 1971 der Bau des Elektro-Skilifts den Anschluss an das Stromnetz ermöglichte.

1972 wurden zwei Garagen an die Hütte angebaut, um Platz für das Einsatzfahrzeug und Rettungsgeräte zu schaffen. 1982/1983 erfolgte der Anbau des Dienstraums, welcher bis heute für den Vorsorgedienst bei Liftbetrieb genutz wird. Im gleichen Zug wurden auch der Aufenthaltsraum und der Balkon vergrößert. 1988 wurde dann die Küche erweitert, die Sanitäreinrichtungen modernisiert, ein neuer Schlafraum für 20 Personen angebaut, sowie die Elektrik erneuert. Für die Zeiten, in denen die Hütte nicht mit Holz beheizt wird, wurden Sonnenkollektoren zur Wärmegewinnung auf dem Dach installiert.

Die Bergwacht-Rettungsstation im Schöntal ist ein wichtiger Stützpunkt für den Vorsorgedienst im Skigebiet und die Ausbildung, aber auch Treffpunkt für alle Vereinsmitglieder und dadurch Mittelpunkt der Bergwacht. Heute noch geht man "auf die Hütte".

Kinder DRK Bergwacht Jugend
Kinder DRK Bergwacht Jugend

Die Ausrüstung, welche in den ersten Jahren verwendet wurde, ist mit der heutigen fast nicht mehr zu vergleichen. Zu Beginn waren Seile aus Hanf die einzige Sicherungsmöglichkeit. Klettergurte, wie sie heute verwendet werden, gab es noch nicht. Man band sich das Seil damals um Brustkorb, Oberschenkel und Hüfte, um sich zu sichern. Karabiner und Schlaghaken stammten oft aus der eigenen Werkstatt.

Mit der Zeit entwicklete sich die Ausrüstung immer weiter. Perlonseile lösten die Hanfseile ab. Vernähte Klettergurte, Helme und industriell gefertigte und zertifizierte Karabiner kamen auf den Markt. Mit der Einführung von Kernmantelseilen wurde das Klettern nochmals deutlich sicherer. Für die planmäßige Rettung waren Stahlseile über lange Zeit der Standard. Die Bergwacht Geislingen-Wiesensteig entwickelte auch selbst Rettungsgeräte, wie bspw. eine Stahlseilwinde. Ender der 90er Jahre wurde das Stahlseil von halbstatischen Polyamidseilen abgelöst. Das Gewicht der neuen Seile war um ein vielfaches geringer als das der Stahlseile und der Sicherheitsfaktor um einiges höher. Bis heute werden die sogenannten Statikseile in der planmäßigen Rettung verwendet.

Auch die Fahrzeuge haben sich deutlich weiterentwickelt. In den ersten Jahren fuhr man mit dem privaten PKW an die Einsatzstelle. Vorausgesetzt, man besaß ein Fahrzeug. Ein alter Kübelwagen aus den Zeiten des zweiten Welktriegs wurde dann das erste Einsatzfahrzeug der Bergwacht. Jahre später folgten dann Transporter, noch ohne Allrad. Heute verfügt die DRK Bergwacht Geislingen-Wiesensteig über einen modernen Fuhrpark, um den Anforderungen der heutigen Zeit gerecht zu werden. Trotz der vielen Veränderungen und Entwicklungen hat sich eines nicht verändert - die Kameradschaft und die Leidenschaft für die Berge.

 

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