Einsatzübung bei Nacht
24 Einsatzkräfte und Anwärter der Bergwacht Geislingen-Wiesensteig stellten sich bei der diesjährigen Nachtübung einem aufwändigen Einsatzszenario im Steilgelände oberhalb von Wiesensteig.
Das Übungsszenario:
Oberhalb von Wiesensteig wurde ein Jugendlicher bei einer Wanderung unter einem Steinblock eingeklemmt und verletzt. Da sein Begleiter keinen Handyempfang hatte, kletterte dieser auf einen Mast in der Nähe der Unfallstelle. Das Problem, er konnte nicht mehr selbstständig absteigen und saß in rund 15 Metern Höhe fest.
Von der Einsatzleitung wurden zwei Teams gebildet, die so aufgestellt wurden, dass auch die jungen Anwärter gefordert waren. Zur Rettung des Mannes auf dem Stahlmast kletterte ein Retter am Mast hinauf und sicherte den Patienten umgehend mit dem Rettungsdreieck. Parallel wurde das Statikseilsystem von den Einsatzkräften am Boden vorbereitet. Begleitet von einer Anwärterin, wurde der Mann anschließend sicher zum Boden abgeseilt.
Rund 500 Meter entfernt wurde der eingeklemmte Patient von einem weiteren Team medizinisch versorgt. Nachdem der Steinblock mit einem Flaschenzug angehoben und der Patient befreit war, konnte der Jugendliche in den Bergrettungssack auf der Gebirgstrage gelagert werden. Unter Seilsicherung transportierten die Einsatzkräfte den Jugendlichen aus dem Steilgelände zum nächsten Forstweg. Noch bevor der Patient gerettet war, hatte die „Mutter“ der beiden Jugendlichen unvorhergesehene Kreislaufprobleme und musste versorgt werden. Aus beiden Einsatzteams wurde ein drittes Team gebildet, dass sofort mit der medizinischen Versorgung begann und und die Patientin befreit mit der Gebirgstrage und seilgesichert aus dem Gelände rettete.
Das Fazit bei der abschließenden Nachbesprechung war durchwegs positiv. Alle Übungsbeispiele wurden erfolgreich abgearbeitet. Eine solche Übung zeigt aber auch, dass der Anspruch an die Einsatzkräfte bei Dunkelheit deutlich steigt. So ist das Arbeiten im Schein der Stirnlampen, die Lokalisierung von Verletzten oder die Einsehbarkeit und das Erkennen von Gefahrenstellen anspruchsvoller als bei Tageslicht.
Im Anschluss an die Nachbesprechung wurde das neue Bergrettungsfahrzeug noch standesgemäß getauft und offiziell in Dienst gestellt.