Im Einsatz für ein bedrohtes Naturschutzgebiet

Einsatzkräfte der DRK Bergwacht Geislingen-Wiesensteig waren bei einer aufwändigen Naturschutzaktion an der Hausener Wand im Einsatz, um seltene Pflanzenarten vor der Verdrängung zu schützen. Unter Seilsicherung wurden Felsköpfe, steile felsdurchsetzte Rinnen und Felsen von überwuchernden Pflanzen befreit.Die Arbeiten im absturzgefährdeten Gelände erforderten von den Spezialisten volle Konzentration.

 

Die hoch aufragende Hausener Wand ist nicht nur für Wanderer und Kletterer ein imposantes Naturschauspiel. Sie ist auch Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten. Einige dieser Arten sind Relikte aus der Eiszeit. Veränderungen des Klimas und intensives Betreten der Felsköpfe durch zunehmenden Tourismus bedrohen die Eiszeitrelikte jedoch.

Pflanzen, wie beispielsweise Efeu, Haselnuss, Hartriegel oder die Brommbeere, überwuchern ganze Felsen und Flächen, was zu einer Verdrängung der sensiblen und schützenswerten Pflanzenarten führt. So wurde an der Hausener Wand das letzte Vorkommen des Wiesenrautenspanners nachgewiesen. Die seltene Schmetterlingsart ist abhängig von der Wiesenraute,wie sie ebenfalls nur noch an der Hausener Wand vorkommt. Eine ähnliche Beziehung führen auch die Berg-Kronenwicke und der Schmetterling Berg-Kronwicken-Widderchen. Beide Arten sind voneinander abhängig.

Auch die Pfingst-Nelke, die sich an die kargen Bedingungen im wasserarmen, felsigen Gelände angepasst hat, kommt immer seltener vor, da ihr der Klimawandel und mehr Nährstoffe im Boden zu schaffen machen.

Die Pfingst-Nelke ist vor allem für Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge überlebenswichtig. Um nicht zu viel Vegetation zurückzuschneiden und damit andere seltene Pflanzenarten zu verdrängen, mussten die Einsatzkräfte gezielt mit Handsägen und Astscheren an die Sache herangehen. Für das gezielte Entfernen der überwuchernden Brommbeersträuche oder Efeuwurzeln wurde auch auf Motorfreischneider und Motorsägen zurückgegriffen.

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