Winterrettungsausbildung

In den Wintermonaten stellen die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Bergwacht Geislingen-Wiesensteig den Rettungsdienst auf den Skipisten und Loipen im Skigebiet Bläsiberg in Wiesensteig sicher. Bei Liftbetrieb ist dort an Wochenenden und Feiertagen eine Dienstmannschaft direkt vor Ort.

Um dieser Aufgabe gerecht zu werden und das hohe Ausbildungsniveauzu sichern, wird einmal jährlich eine dreitägige Winterrettungsausbildung durchgeführt. Vom 12. bis 14. Januar nahmen 26 aktive Einsatzkräfte, Anwärter und Mitglieder der Jugendgruppe an der Ausbildung im Skigebiet Oberjoch im Allgäu teil.

Der Freitag wurde von einem Teil der Gruppe zum Skitraining und ersten Akja-Fahrten genutzt, während eine zweite Gruppe eine Skitour auf das Gaißhorn im Tannheimer Tal unternahm. Am Samstag und Sonntag fand dann die weitere Ausbildung in Kleingruppen im Skigebiet statt.

Die Lawinenkunde und das Notfallwissen bei einem Lawinenunfall sind für alle Bergretterinnen und Bergretter nicht nur prüfungsrelevant, sondern auch im Gebirge unabdingbar. Deshalb fand am Freitagabend eine Theorieschulung zur Vorbereitung auf das Lawinentraining im Gelände statt. Am Samstag und Sonntag wurde in einem abgelegenen Hang ein Lawinenfeld simuliert, in dem mehrere LVS-Geräte (Lawinenverschüttetensuchgeräte) vergraben waren. Jede Einsatzkraft hatte so die Möglichkeit, die systematische Lawinensuche einzeln und in der Gruppe zu üben.

 

Die planmäßige Rettung verunfallter Wintersportler wurde ebenfalls intensiv trainiert.

Hierbei stand, neben der medizinischen Versorung unterschiedlicher Verletzungsmuster, vor allem das Fahren und das Handling mit dem Akja im Vordergrund.

Beim Fahren mit dem Akja müssen die Einsatzkräfte einiges beachten. Schon vor dem Erreichen der Unfallstelle gilt es die richtige Anfahrtslinie und den richtigen Abstellplatz des Akjas zu wählen. Anschließend muss das Team den Akja und die Unfallstelle zügig sichern, um mit der Patientenversorgung beginnen zu können. Abhängig vom Verletzungsmuster liegt die Priorität entweder auf einem schonenden oder einem sehr zügigen Abtransport des Patienten. Bei Wirbelsäulenverletzungen müssen die Einsatzkräfte einen Verletzten beispielsweise sehr schonend und achsgerecht umlagern. Bei der Abfahrt mit dem Akja gilt es Erschütterungen zu vermeiden und Unebenheiten auf der Piste müssen, wenn möglich umfahren werden. Hat ein Patient eine Verletzung, die einen sehr schnellen Abtransport erfordert, muss das Team gut eingespielt sein, um die Patienten, unabhängig von der Steilheit und Beschaffenheit der Piste, schnell und sicher ins Tal zu bringen. Dank der Bergbahnen Hindelang-Oberjoch und der Bergwacht Hindelang war es möglich zahlreiche Akja-Fahrten im Skigebiet durchzuführen. Ein sehr entscheidender Faktor für das sichere Fahren mit dem Akja ist eine gute Skitechnik jeder Einsatzkraft. Deshalb bildete das Skitraining einen Ausbildungsblock des Wochenendes. Mehrere ausgebildete Skilehrer der Bergwacht Geislingen-Wiesensteig schulten un verbesserten das Fahrkönnen der Bergretterinnen und Bergretter mit entsprechenden Fahrübungen und Feedback-Fahrten.

Zurück